Wenn Männer Brüste kriegen
Exzessiver Sport, Hormonpräparate, Bandagen – Männer, die unter einer Männerbrust bzw. einem Männerbusen (auch genannt Gynäkomastie leiden, tun alles, um die ungeliebte Brust zu beseitigen. Nicht selten bleibt der Traum der flach abfallenden Männerbrust unerfüllt, denn eine echte Männerbrust lässt sich nur durch die operative Entfernung des Brustdrüsengewebes vollständig beseitigen. In diesem Artikel erfahren Sie alles über die „echte“ Männerbrust und die Lipomastie, auch bekannt als „Pseudogynäkomastie“. Behandlungsmethoden, OP, Kosten. Welche Möglichkeiten gibt es zur Behandlung einer „Rüsselbrust“ beim Mann?
Der Unterschied zwischen Gynäkomastie und Lipomastie
Im Gegensatz zur Gynäkomastie wird bei einer Lipomastie kein Brustdrüsengewebe vermehrt, sondern ausschließlich Fettgewebe eingelagert. Die Ursache für eine Lipomastie ist häufig ganz simpel: Übergewicht. Die Lipomastie kann durch Bewegung, gezieltes Krafttraining und eine gesunde Ernährung beeinflusst werden. Leider gibt es auch eine Mischform aus Lipomastie und Gynäkomastie, die Lipogynäkomastie, die sich durch einen gesunden Lebensstil verbessern, jedoch nicht beseitigen lässt. Beide Formen wirken sich teils massiv auf die Psyche Betroffener aus, die laut diversen Schätzungen bei mindestens einem Drittel der Männer liegen. Bei vielen Männern entwickelt sich ein ausgeprägtes Schamgefühl, da eine weiblich geformte Männerbrust selbst unter der Kleidung schwer zu verstecken ist. Das Tragen mehrerer Schichten Kleidung, das Bandagieren und allerhand weitere Tricks werden angewandt, um die ungeliebte Männerbrust zu verstecken.
Gynäkomastie oder Lipomastie (Pseudogynäkomastie) – der Schnelltest
Bei Unsicherheit, ob nun eine Gynäkomastie, eine Lipomastie oder eine Lipogynäkomastie vorliegt, ist es in jedem Fall ratsam, einen Arzt aufzusuchen. Wer jedoch sofort Antworten sucht, kann möglicherweise durch Abtasten der Brust eine erste Selbstdiagnose stellen:
Ist das Brustdrüsengewebe im Bereich der Brustwarze leicht verhärtet?
Reagiert die Brust mit einer höheren Empfindlichkeit auf Berührungen?
Bei einer Gynäkomastie ist das Brustdrüsengewebe tastbar, bei einer Lipomastie ist die Männerbrust weich. Lassen Sie Ihre Vorahnung jedoch bitte von einem Arzt bestätigen, bevor Sie sich für eine Behandlungsmethode entscheiden.
Was ist ein Männerbusen?
Der Männerbusen also die sogenannte Gynäkomastie ist ein gutartiges Wachstum der Brustdrüse beim Mann. Dabei wächst das Drüsengewebe und durchläuft, ähnlich wie bei Mädchen in der Pubertät, mehrere Stadien. Meist geht sie auch mit einer vermehrten Fetteinlagerung einher. Die verschiedenen Formen der Gynäkomastie werden anhand ihrer Ursachen unterschieden. Da es häufig vorkommt, dass die Gynäkomastie mit der Lipomastie verwechselt wird, ist es zunächst wichtig, diese unterscheiden zu können.
Symptome einer „echten“ Männerbrust
Die „echte“ Gynäkomastie (erkrankte Männerbrust) kann in drei Stadien unterteilt werden kann – von einer kleinen Männerbrust, über eine Mädchenbrust bis hin zu einem weiblichen wirkenden Busen. Folgende Symptome treten bei einer „echten“ Gynäkomastie auf:
Vergrößerte Brustdrüsen auf einer oder beiden Seiten der Männerbrust
Spannungsgefühle in der Brust
Teilweise hohe Empfindlichkeit bei Berührung der Brustwarzen
Ursachen einer „echten“ Männerbrust
Die echte Gynäkomastie (Erkrankung der Männerbrust) wird durch ein unausgeglichenes Hormonverhältnis des männlichen und weiblichen Sexualhormons hervorgerufen, also kommen alle Ursachen in Betracht, die die Hormone des Mannes beeinflussen. Diese sind natürlich vielfältig. Oftmals sind jedoch normale, physiologische Körperprozesse, wie die Pubertät, der Auslöser. Eine verminderte Produktion von Testosteron oder ein Überschuss an Östrogen kann Männer jeden Alters betreffen. Medikamente, Drogen oder der Missbrauch von Steroiden (bekannt als Anabolika) sind häufig die Ursache von einem gestörten Hormonverhältnis und die Entwicklung einer Gynäkomastie. Auch die Ernährung kann eine Ursache sein: Männer, die viel Bier trinken, sind häufiger betroffen und auch der Hormoneinsatz in der Fleischproduktion kann Einfluss nehmen. Weitere mögliche Ursachen können das Gilbert-Syndrom, das Klinefeltersyndrom und eine chronische Niereninsuffizienz sein. Die einseitige Gynäkomastie kann auch ein Symptom für Brustkrebs sein. Daher ist es sehr wichtig, eine Diagnose von einem Facharzt einzuholen, um ernsthafte Krankheiten auszuschließen.
Beratungsanfrage
Die wichtigsten Formen der Gynäkomastie und ihre Ursachen
Viele männliche Neugeborene haben in den ersten Wochen einen Brustansatz. Die Neugeborenengynäkomastie verschwindet nach wenigen Monaten und ist bedingt durch den hohen Kontakt mit den weiblichen Hormonen der Mutter.
Mit fortschreitendem Alter begünstigen zwei physiologische Prozesse die Entwicklung einer Gynäkomastie: Die Produktion von Testosteron nimmt ab und der Körperfettanteil nimmt in der Regel zu. Das im Fettgewebe vorkommende Enzym Aromatase wandelt Testosteron in Östrogen um und begünstigt die Entstehung einer weiblich geformten Männerbrust und die Entwicklung einer Gynäkomastie. Vorbeugend empfiehlt es sich also, auf einen gesunden Lebensstil zu achten, da der Fettanteil eine wesentliche Rolle spielt.
Die Männerbrust durch krankhafte Prozesse
Gynäkomastie durch Erkrankungen
Durch einige chronische Erkrankungen kann der sensible Hormonhaushalt des Körpers gestört werden. Hierzu zählen sämtliche Erkrankungen und Schwächen der Leber, denn sie ist mitunter für den Abbau von Östrogen verantwortlich. Auch Funktionsstörungen der Nieren können für die Gynäkomastie verantwortlich sein, da eine veränderte Filterfunktion der Nieren den Hormonhaushalt beeinflusst. Eine Gynäkomastie kann auch ein Hinweis auf Krebserkrankungen sein. Manche Tumore produzieren Hormone, so dass ein Überschuss entsteht. Auch Brustkrebs kann als häufig einseitige Gynäkomastie fehldiagnostiziert werden, da die Symptome von Brustkrebs ebenfalls Spannungsgefühle und ein vergrößertes Brustdrüsengewebe sind. Die häufig vorkommende Schilddrüsenüberfunktion verändert ebenfalls den Hormonhaushalt und kommt als Ursache in Betracht. Der Verlust von einem oder beiden Hoden kann ebenfalls eine Ursache für die Gynäkomastie sein. Unterernährung und Magersucht können für eine Gynäkomastie verantwortlich sein, da der Testosteronspiegel abfällt und die Leber nicht mehr ordentlich arbeitet.
Gynäkomastie durch Drogen, Medikamente und Produkte
Eine der häufigsten Ursachen für eine Gynäkomastie ist der Konsum von Substanzen, die den Hormonhaushalt beeinflussen. Steroide, Alkohol, Marihuana, Heroin, viele Medikamente (häufig auch Antibiotika und Antidepressiva) aber auch manche Pflegeprodukte, die künstliche Hormone enthalten, können zu der Entwicklung einer Gynäkomastie führen.
Die erbliche Gynäkomastie
Die Gynäkomastie kann auch erblich bedingte Ursachen haben. Liegt beispielsweise ein Problem bei der Produktion, der Verarbeitung oder des Abbaus von Hormonen vor, kann eine Gynäkomastie entstehen. Auch in der DNA kann die Ursache liegen. Fehlen Abschnitte der Erbsubstanz DNA oder das weibliche X-Chromosom liegt doppelt vor, entsteht eine weibliche Brust.
Behandlungsmethoden der Männerbrust
Die Behandlung der Gynäkomastie kann durch Arzneimittel zur Östrogenhemmung oder mit der direkten Zufuhr von Testosteron behandelt werden, jedoch ist diese Behandlungsmethode selten von zufriedenstellendem Erfolg gekrönt. Oft hilft eine medikamentöse Behandlung im Wachstum der Brust. Ist die Gynäkomastie jedoch bereits ausgeprägt, ist die Therapie mit Medikamenten selten erfolgreich. Natürlich gibt es auch Formen der Gynäkomastie, die generell nicht auf Hormontherapien ansprechen. Die effektivste und dauerhafteste Behandlungsmethode einer Gynäkomastie liegt in der Plastischen Chirurgie. Durch Entfernung des Brustdrüsengewebes und gegebenenfalls einer kleinen Fettabsaugung wird die männliche, flach abfallende Brust hergestellt.
Die Operation bei Gynäkomastie
Die Operation wird je nach Umfang des Eingriffs in lokaler Betäubung oder Vollnarkose durchgeführt. Der Schnitt erfolgt am Rand der Brustwarze, so dass keine auffälligen Narben entstehen. Um ein erneutes Wachstum der Brust auszuschließen entfernt der Chirurg das gesamte Brustdrüsengewebe. Gegebenenfalls kann noch eine Liposuktion erfolgen, um überschüssiges Fettgewebe dauerhaft zu beseitigen. Weder die Brustdrüsen noch die Fettzellen können nachwachsen, somit ist das Ergebnis des Eingriffs dauerhaft. Nach der Operation muss der Patient für 4-6 Wochen eine Kompressionsweste tragen, auf Sport und starke körperliche Belastungen verzichten.
Beratungsanfrage
Risiken der Gynäkomastie OP
Auch wenn diese OP vergleichsweise komplikationsarm ist, bestehen dennoch – wie bei jedem Eingriff – Risiken. Dazu zählen die üblichen Risiken die mit der Vollnarkose eingehen, sowie Wundheilungsstörungen und Blutergüsse.
Übernimmt die Krankenkasse die Kosten bei einer Gynäkomastie?
Die Krankenkasse übernimmt oder bezuschusst in manchen Fällen die Kosten für eine Gynäkomastie OP, dies muss jedoch individuell angefragt werden und setzt voraus, dass ein vermehrtes Brustdrüsengewebe durch eine Utraschall-Untersuchung oder eine Mammographie festgestellt wurde und der Patient psychisch erheblich unter der „Rüsselbrust“ leidet. Die Krankenkasse entscheidet, ob es sich um einen medizinisch notwendigen Eingriff oder eine Schönheitsoperation handelt. In vielen Fällen entscheidet die Krankenkasse jedoch, dass der Eingriff in die Kategorie Schönheitsoperation fällt. Die Gynäkomastie OP kostet ca. 3.500 Euro. Ein Betrag den viele Patienten bereit sind auszugeben. Der Leidensdruck und die Sehnsucht nach einem normalen Leben sind hoch genug, um die Kosten in Kauf zu nehmen. Auch eine Finanzierung der Kosten auf Raten ist bei möglich und wird oft nachgefragt.
Die Spezialisten von aesthetic and soul können Ihnen alle Fragen dazu beantworten.
Weitere Informationen erhalten Sie hier: Gynäkomastie in München